Pontifikalamt 2016 09 25
Bei herrlichem Wetter, das allerdings viele Kirchenbesucher zu Ausflügen verleitete, konnten wir am vergangenen Sonntag das Pontifikalamt mit Weihbischof Florian Wörner in unserer frisch renovierten Kirche St. Nikolaus mitfeiern.
Ein feierlicher Einzug, die Fahnenabordnungen voran, bei brausender Orgelmusik, flankiert von unseren zahlreichen Minis, zog der Bischof mit Pfarrer Wastag und Diakon Fischer in die gut besuchte Kirche ein. Ein positives Bild für den Betrachter der gleich mit einstimmen konnte in das Lied "ein Haus voll Glorie schauet.." Nach einer einjährigen Renovierungsphase durfte die Dankmesse zelebriert werden. Pfarrer Wastag begrüßte dem Bischof und betonte, dass Wiedersehen Freude macht, war doch vor einem Dreivierteljahr bei der Visitation der Bischof bereits in Unterthingau anwesend. Wastag bedankte sich in seiner Ansprache für die umfangreiche Arbeit unseres Kirchenpflegers Anton Eiband. Der Dank galt ebenso den zahlreichen Sponsoren und allen helfenden Händen während der Renovierungsmaßnahme.
Der Bischof segnete das renovierte Gotteshaus, betonte, der Dank fließe ein in den Geber aller Gaben, denn Gott geleitet uns durch diese Zeit und schenkt Geborgenheit. Die Gläubigen sangen das Lied "Oh Seligkeit getauft zu sein."
Der gekonnte Wechsel von Chor und Volksgesang erfüllte das Kirchenschiff, band die Anwesenden in das Geschehen ein. Das den meisten bekannte Lukas-Evangelium vom reichen Prasser und dem armen Lazarus, veranlasste den Weihbischof zu den Worten: Den Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben, den Reichen lässt er leer ausgehen! Lazarus hat einen Namen, der Reiche nicht, er könnte viele Namen haben, auch unseren Eigenen. Er gilt als Warnung, weil großer Besitz, Gott vergessen lässt. Wer sein Herz daran hängt, wird unfrei, der Reiche gehört dem Besitz, der "besetzt macht". Die Parabel vom Affen, der die Kokosnuss, in der sich ein Loch befindet, das mit Reis gefüllt ist, den der Affe unbedingt will, zeigt, dass das Loslassen des Kokusnuss nicht mehr möglich ist, weil die Hand im Innern der Nuss den Reis hält und so nicht mehr zurückgezogen werden kann. Die Einstellung zum Geld und was man damit macht, kann zur Gott- und Menschenvergessenheit führen! Ich glaube an mich und alles dreht sich um mich! Das Elend der Welt kann "weggeklickt werden". Der Bischof erklärte, dass Bethlehem "Brothausen", also Haus des Brotes heißt, und ein Gotteshaus ein Brothaus für die Gläubigen sein darf. Eine Predigt mit Tiefgang!
Die Fürbitten wurden von den Kirchenpflegern aus Unterthingau und Reinhardsried wie auch vom Unterthingauer Bürgermeister vorgetragen. Sie galten den Spendern, dem Papst, den Ungläubigen, den Kranken und Sterbenden und allen Verstorbenen unserer Pfarrei.
In seinem Vortrag über den Ablauf der Kirchenrenovierung veranschaulichte Kirchenpfleger Eiband die gewesenen, umfangreichen Mängel, die nötigen Gutachten und den Hergang der laufenden Arbeiten. Die veranschlagte Bausumme von 690.000 Euro belief sich letztlich auf 810.000 Euro. Davon kamen an Zuschüssen 692.000 Euro vom Bistum Augsburg, 34.500 Euro von der Marktgemeinde, 11.850 Euro vom Denkmalschutz. Die Restsumme wurde durch Spenden beglichen, so dass keine Schulden geblieben sind. Durch die baulichen Maßnahmen wurde der Erhalt unserer Pfarrkirche für die nächsten Generationen gewährleistet.
Abschließend bedankte sich Pfarrer Wastag bei den drei zusammenwirkenden Chören, dem Chorleiter, dem Organisten, den Musikanten und Solisten, sowie bei allen Ehrengästen. Er gab seiner Freude Ausdruck dass Herr Reichart zugegen war, ebenso der scheidende Rektor und der neue Schulleiter. Frau Merk und Frau Bader, die Blumenfrauen, Familie Holsteg wurden ebenso genannt. Mit einem schwungvollen "Großer Gott wir loben dich", endete dieser unvergessliche Gottesdienst.
Rosa Maria Schwab