St. Stephan in Oberthingau
Die Pfarrkirche St. Stephan in Oberthingau kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Einen Hinweis auf die Erbauungszeit gibt die eingemeißelte Jahreszahl auf der Ostseite des Turmes: 1496. Die Kirche wurde im gotischen Stil erbaut. Im Inneren findet man Arbeiten aus der Gotik, dem Barock und dem Rokoko.
Im Lauf der Jahrhunderte erfolgten viele Umbauten und Renovierungen. Die letzte große Innenrenovierung fand 1993 statt. Im Frühjahr 2014 begann man mit der aktuellen gründlichen Außenrenovierung, die aufgrund massiver Schäden am Kirchen- und Kapellendach, Mauerwerk und Turm nötig war. Den Sommer hindurch ersetzte eine Spezialfirma durchgeknickte und morsche Holzbalken des gesamten Dachstuhls, Kirche und Turm wurden neu mit Ziegeln eingedeckt, das Kupferdach der Kapelle erneuert, die Zifferblätter der Uhr und die Außenfassade strahlen in neuen Farben. Momentan ruhen die abschließenden Sanierungsarbeiten am Turm, auch die Ausbesserungsarbeiten der Kirchenmaler können erst bei wärmerer Witterung abgeschlossen werden. Dann werden die restlichen Gerüste abgebaut . Alle freuen sich auf eine gut und richtig restaurierte Pfarrkirche St. Stephan.
Zur Geschichte von St. Stephan
Im Jahr 1666 fand man bei der Mühle in Eschenau in einem Tuffstein 2 Holzfiguren, ein geschnitztes Kreuz und eine Muttergottes. Es entwickelte sich rasch eine Wallfahrt zu diesen beiden Gnadenbildern und 1648 baute man für sie an der Oberthingauer Kirche eine achteckige Kapelle an. Über die Bedeutung der Wallfahrt wird berichtet, dass die Festlichkeiten zur 100- Jahrfeier der Auffindung 8 Tage lang dauerten , etwa 10000 Menschen nahmen daran teil. Auch die 200 -Jahrfeier wurde mit großem Aufwand betrieben. Dann ging die Zahl der Wallfahrer zurück, wie an vielen anderen Orten auch. 1966 feierte man die 300-Jahrfeier mit einer Prozession in die Eschenau. Auch heute noch liegt in der Gnadenkapelle ein Fürbitt- und Dankbuch auf, in der sich Wallfahrer mit ihren Anliegen eintragen können.
Text und Fotos - Christl Fuhrmann