Pfarreiengemeinschaft

Görisried, Kraftisried, Oberthingau, Unterthingau



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Wir waren in Krakau…

 

„Auf geht’s“ zur Verabredung mit Papst Franziskus beim Weltjugendtag in Krakau

 

In der Nacht von Freitag, dem 22.07.2016 auf Samstag, dem 23.07.2016 herrschte ein emsiges Treiben auf dem Schulhof in Unterthingau. Es hieß „ready for Boarding“ (zum Einsteigen bereit). 31 junge und jung gebliebene Menschen aus unserer Pfarreiengemeinschaft machten sich auf den Weg nach Polen, um sich mit Papst Franziskus beim Weltjugendtag in Krakau zu treffen. Alle Koffer verstaut, Abschiedszeremonien bewältigt, noch ein schnelles Foto mit dem Handy – und jetzt um 2.30 Uhr konnte es losgehen. Schließlich mussten 1020 km bewältigt werden. 

Um 18.45 Uhr erreichten wir unser Hotel „Sobel“ in Wietrznice. Etwas geschafft, aber guter Dinge, bezogen wir unsere Zimmer und freuten uns auf das Abendessen. Auf der gemütlichen Terrasse, mit Blick auf den Fluss Dunajec, ließen wir den anstrengenden Tag ausklingen.

Sonntag 

Nach einer erholsamen Nacht, starteten wir um 8.00 Uhr mit dem Frühstück in den Sonntag. Gut gestärkt führte unser Weg in die Heimatpfarrei von Pfarrer Wastag, nach Podegrodzie. Dort wurden wir von polnischen und italienischen Jugendlichen empfangen. Wir gestalteten zusammen den Gottesdienst. Jede Nation trug etwas zum Gottesdienst bei. Bei uns durfte Tanja Thanner die zweite Lesung lesen und Sylvia Merk eine Fürbitte formulieren. Wir stellten ziemlich schnell fest, dass es im Glauben keine Sprachbarriere gibt. Für die musikalische Gestaltung hatte sich ein Chor aus polnischen und italienischen Jugendlichen gebildet. Hier wäre der Kaplan noch zu erwähnen: Er dirigierte die Truppe so ausschweifend und mit einer Leidenschaft, dass Herbert von Karajan vor Neid erblasst wäre. Die rhythmischen und flotten Lieder gingen auch uns schnell ins Blut. Für Pfarrer Wastag hatte der Gottesdienst noch eine Überraschung parat: Auch hier in seiner Heimatpfarrei wurden ihm Glückwünsche zu seinem 25- jährigen Priesterjubiläum überbracht. Schulkameraden und Wegbegleiter aus früheren Tagen hatten sich zum Gottesdienst versammelt und freuten sich mit ihm auf dieses Wiedersehen. 

Nach dem Gottesdienst versuchte man sich mit „Händen und Füßen“ auszutauschen - was auch irgendwie klappte -  und wir es tatsächlich schafften uns zu einem großen Gruppenfoto aufzustellen. 

In Gostwica, dem Heimatdorf von Pfarrer Wastag, wurden wir von seiner Familie herzlich empfangen. Im Garten genossen wir ein vorzügliches, mit viel Liebe zubereitetes Mittagessen.

Am Nachmittag war austoben im Freibad angesagt. Für den Abend bereitete die Familie von Pfarrer Wastag ein Grillfest vor, das keine Wünsche offen lies. Angeregte Gespräche und Gesang füllten den Abend, so dass der Abschied zur vorgerückten Stunde sehr schwer viel.

Montag

Für den Montag hatte Pfarrer Wastag eine Überraschung für uns geplant. Wir fuhren mit dem Bus Richtung Pieniny Nationalpark. Mit jedem Kilometer stieg die Spannung. Die Fahrt endete an einer Uferstelle des Flusses Dunajec. Hier standen Guides und Raftingboote für uns bereit. Das Hallo war riesig, eine Raftingtour auf dem Dunajec, einfach cool!  Die Überraschung war gelungen. Nachdem alle auf die Boote verteilt waren ging es rasant Flussabwärts. Auf halber Strecke entwickelten sich dann heiße Bootsschlachten, so dass an der Anlegestelle niemand mehr ein trockenes Kleidungsstück am Leib hatte. Wo jetzt trockene Kleidung herbringen? Man möchte sich ja nicht erkälten. Dass das kein Problem war, zeigte sich dann im Bus. Einige haben immer zweite Kleidung dabei, andere fanden noch  Sachen, die sie am Vortag vergessen hatten und wieder andere benutzten die Handtücher, die noch vom Freibadbesuch liegengeblieben waren. So konnten wir trocken zum Hotel zurückfahren. Nach dem Duschen versammelten wir uns im Hotelgarten zum Gottesdienst. 

Anschließend trafen wir uns auf Einladung der örtlichen Ministranten auf dem Fußballplatz, zu einer Neuauflage des Spiels Polen gegen Deutschland. Dieses mal ging der Sieg mit 5:4 an Polen.

Zur Feier des Tages gab es noch eine Grillfete mit den Polnischen Minis im Hotelgarten, die am Lagerfeuer mit Gitarre und Gesang endete. 

Dienstag

Am Dienstag stand die Besichtigung vom Salzbergwerk in Wieliczka auf dem Programm. Das Salzbergwerk zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Normalerweise müssen 378 Stufen bewältigt werden um in das Innere des Bergwerks zu gelangen. Wir hatten Glück und durften mit dem Grubenaufzug fahren. Unser Tourenführer begleitete uns zwei Stunden lang durch die Grube. Wir wurden an Statuen und am Salzsee vorbeigeführt, durch Kammern und Kapellen, bis zur Attraktion des Salzbergwerkes, die Kapelle der Hl. Kinga (Kunigunde). Um das ganze perfekt zu machen, feierte Pfarrer Wastag in der Kapelle, die dem Hl. Johannes II geweiht ist und 135 m tief liegt, eine Hl. Messe. Um die Dimension dieser Kulturstätte zu erfassen, müssen wir bestimmt noch einige male hierherkommen. 

Nach dem Mittagessen ging es ab zum Heiligtum Johannes-Paul II & Sr. Faustina, sowie zum Heiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit. Durch den großen Andrang vieler Jugendlicher war eine Führung unmöglich. Wir besichtigten die Basilika Gottes Barmherzigkeit und beteten für unsere Familien und im eigenen Anliegen. Anschließend ging es für einige mit dem Lift auf den Turm um die Aussicht über Krakau zu genießen, andere ließen sich in einer der vielen kleinen Kapellen zu einem Gebet nieder.

Mittwoch 

Für Mittwoch war das Motto chillen angesagt. Für den Vormittag bot Pfarrer Wastag Kajakfahren  auf dem Parcour in der Nähe des Hotels an. Einige mutige Mädchen, unser jüngster Teilnehmer und zwei Betreuerinnen schlossen sich diesem Vorhaben an. Eine Gruppe übte mit der Gitarre Lieder für die Andacht am Abend in Gostwica ein. Am Nachmittag ging es auf Shoppingtour in ein überdimensionales Shoppingcenter. Der Nachhauseweg führte über die Heimatkapelle von unserem Pfarrer. Beim Neubau dieses Gotteshauses legte er damals selbst Hand mit an. Hier feierten wir eine Abendandacht.

Donnerstag 

Donnerstag, der offizielle Beginn des Weltjugendtages. Nach dem Motto: Let's go Krakau, wir sind dabei“, packten wir unseren blauen „Weltjugendtagrucksack“ und los ging es am frühen Morgen nach Krakau. Dort angekommen, sog uns eine bombastische Festivalstimmung ein, eine Franziskus – Festivalstimmung. Die Straßen waren gefüllt mit jugendlichen Pilgern, deren Rucksäcke in rot, gelb und blau aus der Menge blitzten. Es wurde gesungen, getanzt und geklatscht. Krakau war gefüllt mit Fahnen der Teilnehmer aus 187 Ländern. Eine ganze Stadt, nein ganz Polen, feierte diese Weltjugendtage. Trotz der vielen fremden Sprachen, verstand man sich hier – auch ohne Worte. 

Am Nachmittag setzte sich die feiernde Pilgermenge Richtung Błonia Wiese in Bewegung, um hier Papst Franziskus willkommen zu heißen. Der strömende Regen machte niemandem etwas aus, hatten wir doch Regenponchos, die bei Stiftung Warentest mit „sehr gut“ durchgegangen wären, im Pilgerrucksack. Auf der Błonia Wiese angekommen, wurde noch eine Stunde in strömendem Regen zu Gesang und Musik von den Bühnen getanzt und gesungen. Als Papst Franziskus mit der Straßenbahn ankam, wurden die

Rufe nach „Papa Francesco“ immer lauter. Mit einer Million Jugendlichen feierten wir die Begrüßungsmesse mit unserem Papst. Übrigens, ab Beginn der Messe hörte der Regen auf. Nach der Messe pilgerten wir zurück zu unserem Bus und steuerten unser Hotel an, wo uns spät in der Nacht noch ein liebevoll hergerichtetes Brotzeitbüfett erwartete, das wir auch kräftig nutzten. Danach hieß es DOBRANOC!! (sprich: dobranotz) - Gute Nacht -.

 Freitag

Freitag, durften wir etwas länger schlafen und Kräfte sammeln für den Tag. Auf dem Programm stand die Kreuzwegandacht mit dem Papst. Bei bestem Wetter starteten wir nach dem Mittagessen nach Krakau. Hier trafen wir wieder auf eine feiernde Welt und wir mitten drin. Festival im Namen Jesu. 

Auf der Błonia Wiese standen – gerade am Freitag – die Leiden Jesu im Mittelpunkt.

Die Eindrücke, die unser Papst bereits am Vormittag in Auschwitz gesammelt hatte, beschäftigten ihn:  so dass er diese im Kreuzweg zum Thema machte.

„Wo ist Gott bei all diesem Leid?“, fragte er. Doch darauf gäbe es keine menschliche Antwort, die Hoffnung liegt allein in Jesus. Alle 14 Stationen standen im Zeichen der Werke der Barmherzigkeit und durch ganz unterschiedliche Interpretationen des Leidensweges, wie Bild, Tanz,  Akrobatik und Film, wurden eindrucksvolle und intensive Momente geschaffen, die nicht nur unsere Gedanken lenkten, sondern vor allem unsere Herzen berührten. 

Es war wieder sehr spät als wir am Hotel ankamen. Auch dieses mal hatten die Mainzelmännchen vom Hotel für ein wundervolles „Nachtessen“ gesorgt, dass wir dankend annahmen.

  Samstag

Samstag! Das Highlight des Weltjugendtages konnte beginnen. Gut ausgeschlafen rüsteten wir uns zur letzten Etappe. Nach dem Frühstück trafen wir uns zum Packen der Lunchpakete. Unser Pfarrer und zwei Betreuerinnen waren Einkaufen und hatten alles was das Pilgerherz begehrt im Gepäck. Mit Brotzeit für zwei Tage, Schlafsack und was man sonst noch alles für eine Nacht im Freien braucht, ging es zum dritten und letzten mal nach Krakau.

Die Busse durften nur bis fünf Kilometer vor Krakau fahren dann hieß es bis zum Campus Misericordia (zum Platz der Barmherzigkeit) zu Fuß zu pilgern. Dieser Marsch mit vollem Gepäck und bei 28° C, war der anstrengendste und schweißtreibendste Teil des Weltjugendtages. Wie alle 2,5 Millionen Pilger schafften auch wir diesen Weg.

Samstag - Vigil

Nachdem wir unseren zugewiesenen Platz gefunden hatten war nur noch häusliches Niederlassen und ausruhen angesagt, um bei der Vigil mit dem Papst wieder fit zu sein. Vigil ist eine meditative, nächtliche Gebetsfeier mit dem Gesang der Psalmen, Lesungen aus dem alten und neuen Testament und einer Lichtfeier.

 In seiner Ansprache sagte der Papst, dass wir nicht auf der Welt, sind um es bequem zu haben. Wir sind hier um Spuren zu hinterlassen! Jesus ist der Herr des Risikos, nicht der Bequemlichkeit, oder des Komforts. Franziskus wünscht uns den Mut, die Couch gegen Wanderschuhe zu tauschen, mit denen wir Wege zu neuen Horizonten gehen sollen. Wir müssen etwas an der Welt, in der wir leben ändern. Wir Jugendliche sollen Stammspieler sein und nicht auf der Auswechselbank warten. Jesus öffnet uns neue Horizonte.

Es war eine sehr stimmungsvolle Vigil, vor allem wenn 2,5 Millionen Kerzen brennen die Licht und Wärme ausstrahlen. 

Für die Nacht war noch einmal JESUS CHRIST – Festival geboten. Das Gefühl, nachts noch einmal unter die vielen anderen Jugendlichen zu gehen und gemeinsam mit ihnen zu singen und zu lachen, kann man gar nicht in Worte fassen. Auf diesem Platz spielte die Nationalität, geschweige denn die Hautfarbe, keine Rolle. Während wir mit Händen und Füßen versuchten uns mit Franzosen zu verständigen, wurden wir von Spaniern umarmt und von Afrikanern mit ihren Trommeln zum Tanz mitgezogen. Viele hielten die ganze Nacht durch.

 Sonntag

Sonntag, 7.00 Uhr morgens, über die Lautsprecher klang die WJT - Hymne „Błogosławieni miłosierni“. An einem anderen Ende wurde schon wieder......... gesungen und getrommelt oder................immer noch??  Na ja auf jeden Fall war es vorbei mit der Nachtruhe. Also Wasserflasche raus und ab damit zum Zähne putzen und zur Katzenwäsche. Danach Frühstück aus dem Rucksack. Mit jeder Stunde wurden die Rufe: “Papa Francesco“ oder „Viva il Papa“ (Es lebe der Papst) lauter. Um 11.00 Uhr war es dann soweit: Papst Franziskus fuhr durch jede Straße auf dem Platz, er bewegte sich an uns vorbei, wir erlebten ihn aus nächster Nähe. Auf dem ganzen Campus waren Leinwände aufgestellt, auf die der Gottesdienst in feinster Puplic– Viewing – Qualität übertragen wurde. Mittlerweile befanden sich 3 Millionen Menschen aller Nationen auf dem Platz und feierten mit dem Papst Heilige Messe.          

 In seiner Predigt drängte Franziskus die jungen Gläubigen, für eine neue Gesellschaft des Dialogs und gegen den Hass einzutreten. Er ermutigte die Jugendlichen zu mehr Selbstvertrauen und zur Überwindung von falscher Scham und Vorurteilen. „Gott liebt uns so, wie wir sind, und keine Sünde, keine schlechte Angewohnheit, kein Fehler bringt ihn davon ab.“

Zum Schluss verkündete Franziskus das nächste Land, das den Weltjugendtag 2019 ausrichten darf: es ist 

P A N A M A.

 

Obwohl es in Europa und auf der Welt viele Herausforderungen gibt: Hier auf dem Weltjugendtag erlebten wir, dass unterschiedliche Nationen, im gemeinsamen Glauben an Gott keine Rolle spielt und Frieden möglich ist.

 Wusstet ihr eigentlich, dass Weltjugendtage die größten Menschenansammlungen weltweit sind?

Welcher Rockmusiker, Star oder Politiker kann so viele Menschen dazu bewegen, sich auf den Weg zu machen?

Mit Jesus sind wir auf dem Weg zu neuen Horizonten!

 Am späten Nachmittag trafen wir in unserem Hotel ein, wo wir uns auf eine ausgiebige Dusche freuten. Am Abend hieß es dann Abschied nehmen. Wir trafen uns alle noch einmal im Hotelgarten zum Grillen; die Familie Pfarrer Wastags, Freunde und natürlich unsere Hotelfamilie. Wir durften hier beste polnische Gastfreundschaft genießen. Die Herzlichkeit hat uns sehr beeindruckt.

Vielen, vielen Dank dafür.

Montag

Montag, 5.00 Uhr aufstehen, wer noch nicht gepackt hatte, musste es im Eiltempo erledigen. Dann alles in den Bus gepackt, noch ein letztes Frühstück, schnell noch ein Selfi vor dem Hotel und dann ab nach Hause.

Am Dienstag früh um 1.30 Uhr kam die Weltjugendtagtruppe gesund und munter in Unterthingau an, wo sie schon von ihren Angehörigen erwartet wurden.

Ein großes Vergelt's Gott an Sie, lieber Pfarrer Wastag. Wir durften unter ihrer Leitung zehn wundervolle und erlebnisreiche Tage in ihrem Heimatland und in ihren Heimatorten erleben.

 Vergelt's Gott, Dir lieber Alois, Du hast uns wie immer mit großer Sicherheit an alle Stätten unserer Pilgerreise gefahren. Deine freundliche, zuverlässige und ruhige Art schätzen wir sehr.

 Vergelt's Gott an alle, die zum Gelingen dieser Fahrt beigetragen haben.

  Wagen wir das Risiko – tauschen wir Couch gegen Schuhe

– gehen wir hinaus –

lasst uns coole Christen sein!

Christoph, Elisa, Rita, Sylvia